Inseln der Schmerzfreiheit
Innerhalb der Schmerzzustände gibt es Lücken, Pausen, Inseln von Schmerzfreiheit, die wie ein Anker wirken, denn die Abwesenheit von starken Reizen ermöglicht Ruhe, Zeitlosigkeit, Entspannung. Etwa als ich wieder mit dem Fahrrad durch den Park fuhr, entlang der Wege, die ich normalerweise zu Fuß zurückgelegt habe. Manchmal fahre ich dann solche Wege mehrmals im Kreis herum. Das Fahren selbst, ohne bestimmtes Ziel, bereitet mir ausreichende Genugtuung, und die Bewegung, das Vorwärtskommen als solches verursacht eine kindhafte Freude. Ich halte dann auch an dem Kinderspielplatz an, an dem ich mich zuletzt fast täglich an die Ringe gehängt habe, mit denen Kinder sich von einer Plattform zur anderen hangeln. (Erwachsene können das nicht mehr.) Damit strecke ich das Rückgrat und spüre eine gewisse, teilweise Erleichterung.
Heute war es dort, aufgrund der Kälte- und Regenphase der letzten Tage, schon viel kühler, und vergilbte Blätter, die auf dem Weg lagen, erweckten ein Vorgefühl des kommenden Spätsommers und Herbstes. Beim Hängen und Schwingen an den Ringen schaue ich auf zum Himmel, der zwischen den noch grünen Bäumen zu sehen ist. Ich habe mich schon richtig an diesen Spielplatz gewöhnt und fühle mich genauso zugehörig wie die Kinder, die mit ihren Eltern hierher kommen. Es sind leider wenig Kinder, und ich bedaure das, denn gerade die Kleineren verbreiten eine fröhliche, zufriedene Stimmung, die auf mich ansteckend wirkt.
Meistens fahre ich dann mit dem Rad noch bei dem in der Nähe der Wohnung liegenden kleinen Spielplatz vorbei und hänge mich auch dort noch an das Holzgestell, von dem aus eine Rutsche nach unten führt. Auch hier sind fast nie Kinder anzutreffen, leider.