Freundlichkeit
Es passiert öfter, als man denkt, und ich nenne hier einfach ein paar Beispiele aus den letzten Tagen.
Ich sah, daß der Bus, mit dem ich fahren wollte, bereits links blinkte und losfahren wollte. Ich ging über die Straße, den Bus auf dem Fußgängerweg entlang, die Türöffner waren bereits abgeschaltet. Da der Bus immer noch stand, ging ich weiter bis ganz nach vorne, zur Fahrertür. Der Fahrer, ein Ausländer, gab gerade Gas und wollte sich in den Verkehr einordnen; dabei blickte er noch einmal kurz nach rechts und sah mich dort stehen. Er nahm sofort den Fuß vom Gas und öffnete die Tür. Ich bedankte mich herzlich bei ihm. Nach etwa zehn Haltestellen stieg ich in der Mitte des Busses aus und ging in Fahrtrichtung weiter. Als ich auf der Höhe des Fahrers war, sah er mich sofort und nickte mir zum Abschied freundlich zu.
Am Fitneßparcours ergeben sich manchmal spontan interessante Begegnungen. Gestern saß dort ein Mann mit einer Frau auf der Bank und hatte ein Musikgerät laufen, mit Musik aus den 50er oder 60er Jahren. Ich ging hin und meinte, mit einer solchen Musik würde das Trainieren gleich viel mehr Spaß machen. Später kam der Mann dann auf mich zu und gab mir einige interessante Tips: zum Trainieren, aber auch bzgl. Fitneß und was man abends in München machen könne (da gibt es ein Tanzlokal direkt am Stachus, wo auch viele ältere Leute hingingen). Am Ende verabschiedeten wir uns sehr freundlich.
Ich hatte mit zwei Kindern der ukrainischen Flüchtlingsfamilie Fußball gespielt. Mehrere andere Erwachsene (ein Pole, die Großmutter der Familie) saßen mit weiteren Kindern und einem Hund auf der niedrigen Abgrenzungsmauer bei der Wegbiegung. Wo sie inzwischen, vor allem bei dem warmen Wetter, nun so gut wie täglich sitzen. Die Mutter von dreien der Kinder rief diese zu sich in die Wohnung, und sie kamen alle mit einem Eis in der Hand wieder heraus. Nach einer Pause kam die Mutter ebenfalls herunter zu der Gruppe, mit einem weiteren Eis in der Hand. Sie gab mir wortlos das Eis und setzte sich neben mich.